Lemmens, Klop Quelle: Sigismund Payne Best, The Venlo Incident
Wir fuhren im Wagen von Captain Best. Es war ein "Ford Lincoln Zephyr". Er hatte das Kennzeichen H - 43026. Bei der
letzten Fahrt waren wir um etwa 3.15 Uhr nachts im Café Backhuis in Venlo.
Das Café lag etwa 150 Meter auf holländischem Gebiet, in unmittelbarer Nähe eines holländischen Zollamtes. Als wir an
dem fraglichen Abend dort ankamen, prüften zwei holländische Zollbeamte unsere Papiere. Wir hatten keine
Schwierigkeiten, weil Oberleutnant Klop mit den Zöllnern verhandelte und uns sehr bald das Zeichen der Weiterfahrt geben konnte.
Captain Best fuhr den Wagen, und neben ihm saß Oberleutnant Klop. Ich saß mit Major Stevens hinten.
Als wir ungefähr hundert Meter vom Café entfernt waren, ereignete sich der Überfall.
Oberleutnant Klop wurde bei der Schießerei schwer verletzt. Man zerrte ihn in den deutschen Wagen und fuhr
mit uns bis zur deutschen Zollstation. Man legte uns Handschellen an und brachte uns nach Düsseldorf. Was dort mit Oberleutnant
Klop geschehen ist, weiß ich nicht. Wir anderen wurden jedenfalls unter schwerer Bewachung
nach Berlin gebracht.
Jan Frederick Lemmens (* 11.5.1998) war Eigentümer einer Autowerkstatt in Den Haag (Binckhorststraat 88 im Bezuidenhout) und
gelegentlicher Fahrer von Best. Am Tage des
Venlo-Zwischenfalls
saß jedoch Best selbst hinter dem Steuer. Lemmens wurde, nachdem er seit dem 10.12.1939 im KZ Oranienburg gefangen
war, am 2.10.1940 nach Den Haag entlassen, da er lediglich Fahrer und kein Geheimdienstmitarbeiter war. Er wanderte
1951 nach Neuseeeland aus.
Dirk Klop, den der niederländische Geheimdienst
für Best und Stevens abgestellt hatte, erlag in
Düsseldorf
seinen Verletzungen. Seine Beteiligung an der britischen Spionagetätigkeit in den Niederlanden lieferte später
beim deutschen Einmarsch das Argument, die Niederlanden hätten sich nicht an die Neutralität gehalten.