Das Bomben-Attentat auf Hitler am 13.3.1943
Führer-Flugzeug sollte auf dem Flug von Smolensk nach Rastenburg explodierenIm Hinblick auf Kluges Stellungnahme war es also nicht möglich, den Befehlsapparat der Heeresgruppe für das geplante Attentat einzusetzen. Deshalb waren Tresckow und ich übereingekommen, selbst Hand anzulegen. Wir hofften, daß nach vollzogenem Attentat Kluge, vor vollendete Tatsachen gestellt, seiner richtigen Einsicht folgen werde.
VON FABIAN VON SCHLABRENDORFF (1946)
Als Leutnant der Reserve wurde er 1942 Ordonnanzoffizier des Stabschefs der 2. Armee an der Ostfront, Oberst Henning von Tresckow, und beteiligte sich zusammen mit ihm am militärischen Widerstand. Schlabrendorff fungierte u.a. als geheimer Verbindungsmann zwischen Tresckows Hauptquartier an der Ostfront und der Verschwörergruppe in Berlin um Ludwig August Theodor Beck, Carl Friedrich Goerdeler, Hans Oster und Friedrich Olbricht.
Am 13. März 1943 schmuggelte Schlabrendorff ein Sprengstoffpaket in Hitlers Flugzeug, als dieser von einer Frontbesichtigung in sein Hauptquartier nach Rastenburg zurückfliegen wollte. Der Sprengsatz explodierte jedoch nicht.
Nach dem 20. Juli 1944 wurde Schlabrendorff verhaftet. Trotz Folterung gelang es der Gestapo nicht, Schlabrendorff zu Geständnissen über Mitverschwörer und Einzelheiten der Planungen des Widerstands zu bewegen.
Im Februar 1945 war der Prozess gegen Schlabrendorff vor dem Volksgerichtshof in Berlin angesetzt. Am 3. Februar 1945 zerstörte jedoch ein Bombentreffer große Teile des Gerichtsgebäudes, wobei der Präsident des Volksgerichtshofs Roland Freisler ums Leben kam - in seinen Händen die Akte Schlabrendorffs haltend.
Dies rettete Schlabrendorff das Leben. In den folgenden Monaten wurde er nacheinander in verschiedene Konzentrationslager verlegt: Sachsenhausen, Flossenbürg, Dachau und Innsbruck. Anfang Mai erlangte er in Südtirol die Freiheit.
Nach dem Krieg arbeitete Schlabrendorff wieder als Jurist. Von 1967 bis 1975 war er Richter am Bundesverfassungsgericht.
1946 veröffentlichte er eines der ersten Bücher der Nachkriegszeit über den militärischen Widerstand gegen das NS-Regime, "Offiziere gegen Hitler", aus dem dieser Auszug stammt.
Denn Hitler besaß damals noch zahlreiche Anhänger, sodaß wir beim Bekanntwerden eines Attentates mit verstärktem Widerstand dieser hitlerhörigen Kreise gegen den geplanten Staatsstreich hätten rechnen müssen. Tresckow hatte sich schon vor Monaten das notwendige Material durch Oberst Freiherrn von Gersdorff beschafft.
Gersdorff war zweiter Generalstabsoffizier im Stabe der Heeresgruppe Mitte, ein ebenso fröhlicher Kamerad wie wagemutiger Soldat. Ihm war es infolge seiner Dienststellung möglich, ohne Aufsehen zu erregen, Sprengstoff zu beziehen. Gersdorff war zu diesem Zeitpunkt in die Staatsstreichpläne noch nicht eingeweiht. Aber seine Persönlichkeit war so vertrauenswürdig, daß wir keine Bedenken trugen.
Bei der Auswahl des Sprengstoffes hatten wir sehr bald erkannt, daß deutscher Sprengstoff ungeeignet war. Denn dieser war nur mittels einer Zündschnur zur Explosion zu bringen, wodurch ein leises Zischen entstand, das unter Umständen einem aufmerksamen Beobachter hätte auffallen und die vorzeitige Entdeckung der Tat hätte ermöglichen können.
Wir wählten deshalb englischen Sprengstoff und englische Zünder. Beides wurde damals vielfach von englischen Flugzeugen über deutschem Gebiet abgeworfen, wohl um englische Agenten bei Sabotageakten zu unterstützen. Natürlich geriet ein großer Teil dieses Sprengmaterials nicht in die Hand von Agenten, sondern wurde von militärischen Stellen gesammelt.
Dieser englische Sprengstoff hatte große Vorteile. Ein Sprengkörper, nicht größer als ein dickes Buch, war imstande, alles, was in einem mittelgroßen Zimmer war, zu zerreißen.
Britischer Bleistiftzünder (Time Pencil), wie ihn Schlabrendorff/Tresckow am 13. März 1943 und
Stauffenberg am 20. Juli 1944 verwendeten. Die Flüssigkeit in dem Säurebehälter (acid) zerfraß innerhalb
einer bestimmten Zeit den Draht (wire). Dadurch zog sich die gespannte Feder zusammen und katapultierte den Schlagbolzen
(striker pin) auf die Sprengkapsel (detonation cap). Britische Agenten der Special Operations Executive (SOE) verwendeten
diese Zünder und statteten auch Widerstandsgruppen in den von den Deutschen besetzten Ländern damit aus. Viele
derartige Lieferungen fielen in die Hände der deutsche Abwehr.
Bild: National Archives, Washington D.C., EAP 105/16
Im August und September 1943 gelang es Tresckow zusammen mit Claus Graf Schenk von Stauffenberg, die Befehle der "Operation Walküre" so zu manipulieren, dass die Pläne im Sinne der Verschwörer agierten. Damit sollte der Putsch sozusagen auf dem offiziellem Dienstweg verordnet werden. Im Oktober 1943 wurde Tresckow Kommandeur eines Grenadierregiments und im November Chef des Stabes der 2. Armee.
Neben Stauffenberg war Tresckow die treibende Kraft hinter dem Umsturzplan des 20. Juli 1944. Allerdings wurde er kurz vor der Ausführung des Anschlags an die Ostfront abkommandiert und konnte so nicht aktiv am Umsturz teilnehmen. Er erfuhr erst nachträglich von dem gescheiterten Attentat.
Um nicht bei der erwarteten Untersuchung die Namen weiterer Beteiligter preisgeben zu müssen, entschloss sich Tresckow zum Selbstmord. Er fuhr am Morgen des 21. Juli an die Front und nahm sich mit einer Gewehrgranate das Leben. Sein Leichnam wurde zunächst nach Wartenberg überführt und dort beerdigt. Ende August wurde seine Verstrickung in die Verschwörung bekannt, der Sarg wieder ausgegraben und seine Leiche im Krematorium des KZ Sachsenhausen verbrannt.
Das war nicht einfach, da wir beide keine pioniertechnischen Kenntnisse besaßen. Soweit die Sprengungen nicht geglückt waren, handelte es sich ausschließlich um Sprengungen im Freien. Das Mißlingen mancher unserer Versuche bestand nicht in einem Unterbleiben der Explosion, sondern in einer uns zunächst unerklärlichen Verzögerung der Sprengung. Durch unverfängliche Unterhaltungen mit Pionieren konnten wir feststellen, daß hierfür die russische Kälte verantwortlich war. Bei tiefen Kältetemperaturen wurde der Draht langsamer als vorgesehen durch die ätzende Flüssigkeit zerfressen.
Nachdem wir unsere Versuche abgeschlossen hatten, machten wir uns an die unmittelbaren Vorbereitungen. Hierfür hatte Tresckow folgenden Plan: wir nahmen, um der Wirkung ganz sicher zu sein, nicht einen, sondern zwei Sprengkörper, und machten aus ihnen ein Paket, das seiner Form nach zwei Kognakflaschen glich. Wir mußten das Paket so anfertigen, daß es möglich war, ohne die Verpackung zu zerstören, den Zünder in Gang zu setzen. Das so vorbereitete Paket nahm ich am 13. März 1943 und verschloß es in eine nur mir zugängliche Kiste.
Währenddessen fuhren Kluge und Tresckow zum Flugplatz Smolensk und holten Hitler ab. Hitler erschien wie immer mit einem unwahrscheinlich großen Gefolge. In seiner Begleitung befanden sich sein Arzt und sein Koch. Die Besprechung mit Hitler fand im Zimmer des Generalfeldmarschalls von Kluge statt. Tresckow sowie die Armeeführer der Heeresgruppe Mitte waren anwesend. Es wäre leicht gewesen, die vorbereitete Bombe in den Besprechungsraum hineinzubringen. Aber mit einem Attentat an diesem Ort hätten wir nicht nur Hitler, sondern auch Kluge und die anwesenden Armeeführer ums Leben gebracht. Dadurch wäre der gesamte, uns zur Verfügung stehende Apparat, den wir zur weiteren Durchführung des Staatsstreichs benötigten, ausgefallen.
Nach der Besprechung fand im Kasino ein Essen statt. Für diese Zusammenkunft galt die gleiche Erwägung wie für die vorhergehende Besprechung bei Kluge. Auch hier hätte die Sprengbombe nicht nur Hitler, sondern gleichfalls die für den Umsturz erforderlichen Männer beseitigt. Wie immer, nahm Hitler ein gesondertes Essen zu sich, das ihm von seinem Koch, den er mitgebracht hatte, zubereitet wurde und das vor seinen Augen von seinem Arzt, Professor Morell, abgeschmeckt werden mußte. Der Vorgang mutete an, als ob man einen orientalischen Despoten der Vorzeit vor sich gehabt hätte.
Hitler essen zu sehen, war ein höchst widerwärtiger Anblick. Die linke Hand stützte er auf den Oberschenkel, während er mit der rechten Hand sein aus vielerlei Gemüsesorten bestehendes Essen in sich hineinlöffelte. Dabei führte er nicht die Hand zum Munde, sondern ließ den rechten Arm während des ganzen Essens auf dem Tisch liegen, schob hingegen seinen Mund zum Essen hinunter. Zwischendurch trank er verschiedene vor seinem Teller aufgestellte, alkoholfreie Getränke. Vor dem Essen war darauf hingewiesen worden, daß auf Befehl Hitlers das Rauchen nach dem Essen zu unterbleiben habe.
Während des Essens richtete Tresckow an Oberst Brandt, einen der Begleiter Hitlers, die Frage, ob er bereit wäre, ein kleines aus zwei Flaschen Kognak bestehendes Paket, das an General Stieff im Oberkommando des Heeres adressiert sei, auf dem Rückflug zum Hauptquartier nach Ostpreußen mitzunehmen. Der Begleiter Hitlers bejahte. Am frühen Vormittag hatte ich verabredungsgemäß den mir von Oster bestimmten Mitarbeiter, Hauptmann Gehre, in Berlin angerufen und ihm das Stichwort mitgeteilt, welches bedeutete, daß das Attentat unmittelbar bevorstehe. Das Stichwort wurde an General Oster weitergeleitet, der wiederum General Olbricht verständigte. Es war die Aufgabe dieser beiden, die letzten für die Machtübernahme notwendigen Vorbereitungen zu treffen.
Nach dem Mittagessen in Smolensk begab sich Hitler im Auto, von Kluge und Tresckow begleitet, zum Flugplatz zurück. Etwa zur gleichen Zeit nahm ich die Sprengbombe und brachte sie in einem ändern Auto zum Flugplatz. Hitler und seine Begleitung hatten für ihre Reise zwei große Flugzeuge benützt. Das eine war für Hitler und Personen seiner nächsten Umgebung reserviert, während im ändern die übrigen Begleiter untergebracht waren. Die beiden Flugzeuge wurden von mehreren Jagdmaschinen begleitet.
Führer-Flugzeug: Focke-Wulf FW 200 Condor C-4/U-1, 1942.
Bild: National Archives, Washington D.C., RG 242-HL
Auf dem Flugplatz angekommen, wartete ich, bis Hitler die Offiziere der Heeresgruppe Mitte verabschiedet hatte. Als ich bemerkte, daß Hitler im Begriffe war, sein Flugzeug zu besteigen, betätigte ich die Zündung der Bombe. Das obere Ende des Zünders glich einem Flaschenhals und war in das Paket so eingebaut, daß man diesen durch eine kleine Oeffnung in der Verpackung fassen konnte. Um sicher zu sein, daß der auf den Zünder ausgeübte Druck stark genug sein würde, hielt ich einen Schlüssel in der Hand versteckt und drückte mit diesem gegen den Hals des Zünders. Die Zündung war auf die Dauer einer halben Stunde berechnet.
Kurz darauf übergab ich auf einen Wink Tresckows das Paket dem Obersten Brandt. dem Begleiter Hitlers, der sich bereit erklärt hatte, es mitzunehmen. Ich mußte an mich halten, um in diesem Augenblick meine äußere Ruhe zu bewahren. Da Brandt zur nahem Umgebung Hitlers gehörte, wußten wir, daß er in Hitlers Flugzeug fliegen würde. Nachdem, wie vorgesehen, Hitler und Brandt dasselbe Flugzeug bestiegen hatten, starteten beide Flugzeuge gegen drei Uhr nachmittags in Richtung Ostpreußen, von den Jagdmaschinen begleitet. Hitlers Schicksal schien besiegelt!
In fieberhafter Spannung fuhren wir in unser Quartier zurück, von wo ich sofort Gehre in Berlin anrief und ihm das weitere Stichwort gab, welches bedeutete, daß die "Initialzündung" in Gang gesetzt sei. Es war uns bekannt, daß Hitlers Flugzeug eine besondere Sicherung besaß. Es bestand aus mehreren abgeschlossenen Kabinen. Die Kabine Hitlers war gepanzert und besaß eine Vorrichtung, mit deren Hilfe ein unmittelbarer Fallschirmabsprung möglich war. Nach unserer Auffassung mußte aber die Sprengladung in der Bombe genügen, um das ganze Flugzeug, einschließlich der Panzerkabine, zu zerreißen. Sollte das wider Erwarten nicht geschehen, so mußte auf jeden Fall ein so wesentliches Stück des Flugzeuges durch die Explosion herausgerissen werden, daß es abstürzte
Focke-Wulf FW 200 Condor C-4. Oben: Version U-1 mit Hitlers Kabine. Unten: Version U-2 für
Begleitmannschaft. Beide Flugzeuge waren Sonderanfertigungen mit 4 Maschinengewehren, Stahlplatten und verstärkten
Motoren. Sie konnten 15 Stunden in der Luft bleiben. Unter Hitlers Sitz war ein Ausstieg, durch den er das Flugzeug mit einem
Fallschirm verlassen konnte.
Bild: National Archives, Washington D.C., RG 242-HL
Nach unserer Zeitberechnung erwarteten wir den Absturz von Hitlers Flugzeug im Verlauf des Nachmittags, kurz bevor es Minsk erreichen würde. Wir nahmen an, daß die erste Nachricht über den Unfall durch eines der begleitenden Jagdflugzeuge mittels Funkspruch gemeldet werden würde. Unsere Erregung während dieser Wartezeit war beträchtlich. Aber es geschah nichts. Nach mehr als zwei Stunden traf die für uns niederschmetternde Nachricht ein, daß Hitler auf dem Flugplatz Rastenburg in Ostpreußen gelandet sei und sein Hauptquartier erreicht habe. Es bestand kein Zweifel mehr, daß das geplante und so sorgfältig vorbereitete Attentat mißglückt war.
Wir wußten nicht, worauf dieses Mißlingen zurückzuführen war. Sofort rief ich erneut Gehre in Berlin an und gab ihm das Stichwort für den Mißerfolg des Attentats. Dann berieten Tresckow und ich, was zu tun sei. Wir waren zutiefst erschüttert. War es schon schlimm genug, daß das Attentat selbst mißglückt war, so schien es uns beinahe noch schlimmer, daß die Entdeckung der Bombe unsere Entlarvung und darüber hinaus den sicheren Tod für einen weiten Kreis wichtiger Mitarbeiter bedeutete.
Nach reiflicher Ueberlegung entschloß sich Tresckow, Oberst Brandt, den Begleiter Hitlers, anzurufen und bei diesem anzufragen, ob das für General Stieff bestimmte Paket noch in seinem Besitz sei, oder ob er es bereits weitergegeben habe. Oberst Brandt erklärte, das Paket sei noch bei ihm. Aus der Antwort ersahen wir, daß die als Kognak-Paket getarnte Bombe noch nicht entdeckt war. Die Weitergabe an General Stieff mußten wir auch deswegen verhindern, weil dieser damals noch nicht Mitglied unserer Verschwörung war. Tresckow bat deshalb Oberst Brandt, das Paket nicht auszuhändigen, sondern es bis zum kommenden Tag aufzubewahren. Er fügte hinzu, es sei eine Verwechslung unterlaufen. Da ich ohnehin am kommenden Tag im Hauptquartier in Ostpreußen dienstlich zu tun hätte, würde ich ihn aufsuchen, um das Paket gegen ein anderes auszutauschen.
Unter einem militärischen Vorwand flog ich am nächsten Tag in dem regelmäßigen Kurierflugzeug ins Hauptquartier, suchte dort Oberst Brandt auf und tauschte das Paket mit der Sprengbombe gegen ein anderes Paket aus, das diesmal in der Tat zwei Flaschen Kognak für General Stieff enthielt.
Noch heute verspüre ich meine Besorgnis, als mir der Begleiter Hitlers, nicht ahnend, was er in der Hand hielt, lächelnd die Bombe überreichte und dabei das Paket so heftig bewegte, daß ich befürchtete, die Bombe werde noch nachträglich explodieren, da ja die Zündung in Gang gesetzt war. Mit vorgetäuschter Ruhe nahm ich die Bombe an mich und fuhr sofort mit einem Auto nach dem benachbarten Eisenbahnknotenpunkt Korschen. Von dort fuhr gegen Abend ein Schlafwagenzug nach Berlin.In Korschen angekommen, bestieg ich das für mich bestellte Abteil, schloß die Tür hinter mir ab und öffnete mit einer Rasierklinge so vorsichtig wie möglich das Paket. Nachdem ich die Umhüllung entfernt hatte, konnte ich sehen, daß die beiden Sprengladungen unverändert waren. Sorgsam entschärfte ich die Bombe und nahm den Zünder heraus. Als ich diesen untersuchte, stellte ich zu meinem großen Erstaunen folgendes fest: infolge der Betätigung der Zündvorrichtung war die oben beschriebene Flasche mit der ätzenden Flüssigkeit ordnungsgemäß zerbrochen. Die Flüssigkeit hatte den Draht zersetzt, der Schlagbolzen war nach vorne geschlagen, aber das Zündhütchen hatte sich nicht entzündet.
Die Pilotenkabine und der Gepäckraum der Focke-Wulf FW 200 Condor C-4/U-1 waren unbeheizt. Die Heizung in den Passagierkabinen fiel ab und zu aus.
Enttäuschung und Hoffnung zugleich erfüllten mich. Enttäuschung darüber, daß infolge dieses wirklich einzigartigen Zufalls das Attentat mißglückt war. Andererseits hegte ich die Hoffnung, daß es uns möglich sein würde, die Entdeckung des Komplottes zu verhindern.
In der Nacht vom 14. zum 15. März fuhr ich nach Berlin und suchte unsere Mitverschworenen Gehre, Dohnanyi und Oster auf, um ihnen über das Mißlingen des Attentates Bericht zu erstatten. Hierbei nahm ich als Beweisstück den Zünder mit, um an ihm zu demonstrieren, welch unglückseliger Zufall unseren Plan zunichte gemacht hatte.
Quelle: Fabian von Schlabrendorff, Offiziere gegen Hitler, Zürich 1946, S. 73 ff
James A. Roberts: Sicherheitshalber zwei Zünder
Peter Koblank: Die Befreiung der Sonder- und Sippenhäftlinge in Südtirols
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Dieser Artikel ist Teil der Online-Edition Mythos Elser.