Leihgabe für die Georg Elser Gedenkstätte

Bongartz-Grabstein jetzt in Königsbronn

SS-Oberscharführer, der Elser erschossen hat, ist in Heilbronn beerdigt
Drei Männer starben innerhalb von sechs Wochen

Der Attentäter
Georg Elser
* 4.1.1903
† 9.4.1945

Der Diktator
Adolf Hitler
* 20.4.1889
† 30.4.1945

Der Henker
Theodor Bongartz
* 25.12.1902
† 15.5.1945

Im Gräberbuch der Kriegsgräber vom Friedhof Böckingen in Heilbronn ist die letzte Ruhestätte von SS-Oberscharführer Theodor Bongartz in Reihe 17 Nr. 6 eingetragen. Sein Name ist falsch geschrieben (Bongarts) und es sollte sich später herausstellen, dass er auch kein "deutscher Soldat" war.

  

Sein Grabstein wurde 2001 entfernt, als bekannt wurde, dass Bongartz der SS-Mann war, der Elser am 9. April 1945 im KZ Dachau erschossen hat. Mit falscher Identität als Wehrmachts-Feldwebel starb Bongartz wenige Wochen später am 15. Mai 1945 in Heilbronn in Kriegsgefangenschaft.


Freitag, 10. Oktober 2008 auf dem Friedhof Böckingen:

Oben: Martin Heier (Leiter des Grün-flächenamts der Stadt Heilbronn, links) und Manfred Maier (Georg-Elser-Arbeitskreis Heidenheim) stehen im Bereich der Kriegsgräber bei der Lücke in Grabreihe 17.

Links: Michael Hoger (Friedhof Böckingen) bringt den Grabstein aus dem Lager.

Unten: Martin Heier, Michael Hoger, und Walter Hirschmann (Stadtarchiv Heilbronn) übergeben den Stein als Dauerleihgabe an die Georg Elser Gedenkstätte in Königsbronn.

Der Grabstein besteht aus einer Keramikplatte auf einem etwa 50 Zentimeter hohen Betonsockel, der fast ganz in der Erde versenkt war. Der oben auf der Platte eingebrannte Name ist falsch geschrieben (Bongarts).

Der Stein befindet sich jetzt auf Initiative des Georg-Elser-Arbeitskreises Heidenheim mit freundlicher Genehmigung des Grünflächenamts der Stadt Heilbronn als "museale Leihgabe auf Widerruf" im Archiv der Gedenkstätte in Königsbronn und wird im Anschluss an die Gedenkfeier am 19. April 2009 in Heidenheim-Schnaitheim erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Dieser Stein ist nun ein Mahnmal dafür, dass Elser nicht einfach abstrakt hingerichtet wurde, sondern dass es ein ganz realer Mensch war, der diese heimliche Tat auf Weisung von "höchster Stelle" ausgeführt hat. Sein Henker kam zehn Tage vor Georg Elser auf die Welt und hat ihn um siebenunddreißig Tage überlebt.

Elsers Hinrichtung
Der verschwundene Grabstein von Theodor Bongartz
Georg Elsers Ende im KZ Dachau