Eine spannende Zeitreise siebzig Jahre zurück
Georg Elsers Geständnis jetzt als gebundene Faksimile-AusgabeVON PETER KOBLANK (2009)
Vom 19. bis zum 23. November 1939 wurde Georg Elser in der Gestapo-Zentrale in Berlin vernommen und ein Verhörprotokoll für jeden der fünf Tage angefertigt.
Der 1964 von Lothar Gruchmann eher zufällig in den Akten des ehemaligen Reichsjustizministeriums entdeckte Schreibmaschinen-Durchschlag dieses "Gestapo-Protokolls" ist das wichtigste historische Dokument zu Georg Elser.
Sein Wahrheitsgehalt wird dadurch unterstrichen, dass es von den Nazis nie veröffentlicht wurde und im krassen Gegensatz zu den Verlautbarungen der NS-Presse steht. Schließlich decken sich die wesentlichen Punkte mit Aussagen von Elsers Verwandten, Freunden und Kollegen.
Zwar ist das Gestapo-Protokoll seit einigen Jahren im Internet abrufbar. Doch das ist kein Vergleich mit der Möglichkeit, die 203 Seiten im originalen Aussehen zu lesen.
Die Faximile-Ausgabe des Liliom Verlags, pünktlich zum 70. Jahrestag des Bürgerbräuattentats erschienen, gibt das komplette Protokoll wieder, einschließlich dem 8-seitigen Sachverzeichnis und dem 8-seitigen Namensverzeichnis, die im Internet und in allen bisher erschienenen Nachdrucken fehlen.
Die Originalseiten wurden im Hinblick auf das Buchformat von 18 x 25 Zentimetern nur geringfügig verkleinert und sind in hervorragender Qualität wiedergegeben.
Die bibliophile Ausgabe des Liliom Verlags versetzt einen zurück in die Welt vor siebzig Jahren und verschafft so ein einzigartiges Leseerlebnis. Eine spannende Zeitreise zu einem durchaus moderaten Preis.
Georg Elser. Sprengstoffanschlag im Bürgerbräukeller in München am 8.11.1939. Faksimile der Gestapo-Verhörprotokolle. Liliom Verlag 2009, 224 Seiten, Hardcover, ISBN 978-3-934785-44-1.
Biografien über Georg Elser
Dieser Artikel ist Teil der Online-Edition Mythos Elser.